Aktuelles

 

:: Eine Fantasie mit Petro und Meister Ko

 

Detail: Marc Chagall, Jakobsleiter, Lithographie, 30er Jahre
 
 

Einordnung der Fantasie

Immer wenn ich an Religionen denke, mich in dieses zwiespältige Thema vertiefe, versuche ich mir vorzustellen, was für eine Kraft sie einmal waren und welch ein bedeutender Einfluss von ihnen ausging. Für mich kommt das in den Kathedralen, die über Jahrhunderte hinweg gebaut wurden, zum Ausdruck.
 
Religionen waren einst notwendige Erfindungen, durch zahlreiche Hervorbringungen haben sie zahlreiche Epochen geprägt, aber auch die moderne Krise unseres Denkens und Handelns wäre nicht ohne sie entstanden. Derzeit drängt es Wissenschaften, Religionen und Künste zu einem Umdenken ihrer Prämissen. Ratlos stehen wir vor dem Auseinanderdriften vieler Wissenschaften sowie ihren technisch-technologischen Hervorbringungen. Diese Krise, die sich endlos hinzieht, hat auch die Künste erfasst, die eine Vorwegnahme der Lebensbedingungen waren und deren Künstlichkeit wir ahnungsvoll begreifen sollten: Wir leben in einem Jahrhundert, in dem Überraschendes passieren kann.
 
 

Eine Fantasie mit Petro und Meister Ko

Wie gewöhnlich setzt Petro seinen rechten Fuß auf die letzte Sprosse der Leiter auf, stößt sich mit der Wucht seines Körpers zur Ebene ab, auf der er eine Stunde lang meditiert. Doch was er dort sieht, erschreckt ihn, bis er sich an den Anblick gewöhnt. Vor ihm hat jemand seinen Platz genommen. „Nenn mich Meister Ko,“ begrüßt er ihn. „Was tust du denn hier?“ Petro schaut in das sich aufhellende Gesicht des Alten. „Dein Meister ist zu Dir gekommen,“ sagt der Greis und fügt hinzu, „ich schaue bei dir mal nach den Rechten.“
 
„Du redest mir zu selbstgefällig,“ sagt Meister Ko und schaut Petro fragend an. Woraufhin Petro ihn entgegnet: „Habe ich mich nicht abgestrampelt, um dorthin zu kommen? Jeden Tag ein Stück weiter. Ist das nicht etwa eine Leistung? Und du sagst, ich sei selbstgefällig.“ Meister Ko lässt nicht locker: „Du bist verliebt in das, was du gelernt hast, mehr nicht. Dir fehlt jeglicher Mut.“ Petro sagt aufgebracht zum Alten: „Du bist die sprechende Versuchung.“ Lachend erwidert Meister Ko, dass er schon wisse, was Petro mache. „Du kannst dem Sein nicht entfliehen.“ Das saß. Petro schaute sich hilfesuchend um. „Stimmt es, was Meister Ko über mich sagt? Habe ich den Mut verloren? Doch, was redet er? Krabble ich nicht jeden Morgen hier hinauf und beweise mir, dass es auch ohne Sprache geht?“ Meister Ko schaut ihn etwas besorgt an und fügt nachdenklich hinzu: „Du willst eine Antwort auf deine Fragen erzwingen. Dabei hast du ganz vergessen, was dich eigentlich antreibt, wie so vieles, dass einem davon ganz traurig werden kann. Schalte das Licht ein, das dich motiviert. Sieh die Erhebung der Ebene. Misstraue den vorschnellen Antworten. Verlass diese Plattform!“ Gegen den Sturz war Petro wehrlos, unten angekommen tastet er sich ab: „Ich werde schon noch andere Ebenen erreichen, die mich ins Unbekannte führen.“
(Arthur Engelbert, Berlin – März 2021)
 
 
 
 
 

:: Die Zukunft des Kiosks

 

 
Die These des Kiosks ist folgende: Was tritt an die Stelle der sozialen Institution des Kiosks? Hierzu versuche ich an anderer Stelle eine ausführliche Herleitung „Der Kiosk von Łódź“ zu geben, einschließlich einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Eine interessante Antwort hängt vom derzeitigen Wandel des Spätkaufs ab. Sieht man einmal von der historisch sich verändernden Angebotspalette des Kiosks ab und sieht man z.B. von der Zeitkonkurrenz zwischen dem Spätkauf und den Supermärkten in Deutschland ab, hat sich vereinfacht gesagt, auch die soziale Rolle des Spätkaufs gewandelt: man sieht (junge) Leute bei manchen Spätis bei einem Getränk zusammen sitzen, wie man das vorher nur bei der Eckkneipe kannte.

Serbien_09_2010

 
Das Kurzmanuskript hier als PDF-Version:
 

 
 
 
 
 

:: Assoziative Kunstbibliothek
(alphabetisch unterstützt, teilweise namen- und themenbasiert)

 

Ab dem 01.10.2020 im sprachConcept, Hortensienstr. 28, 12203 Berlin I Davor im Studiolo, Hagenstr. 9, 14193 Berlin

 
 
 
 
 

:: Kunst als Medium der Botschaft?

 

 
 

Von meinem Balkon aus.

 

2015, Graffiti (Detail), Francesco Engelbert, 3 m x 1 m
 
 
 
 
 

:: AKTUELLE TENDENZEN

Verlaufslinien der Kunst- und Medientheorien (2019), Herausgeber: Felix Urban
FESTSCHRIFT für Arthur Engelbert

 

 
Mit Beiträgen von Claus Baldus, Peter Bexte, Wolf Borchers, Tomke Braun, Bazon Brock, Timo Brüsewitz, Mauro Cappotto, Christo Doherty, Stefan Eikermann, Nirto Karsten Fischer, Raanan Gabay, Winfried Gerling, Detlef Günther, Celine Keller, Anna Maria Maier, Nina Meinhold, Clara Meister, Ulrike Riemann, Daniela Schmidtke, Sebastian Schmitt, Kay Schönherr, Hartmut Schröter, Semjon H. N. Semjon, Eckhardt Siepmann, Achim Trautvetter und Felix Urban.
 
Broschiert/kartoniert: 290 Seiten I Baden-Baden: Tectum Wissenschaftsverlag 2019
 
 
 
 
 

:: Erweiterter Kunstbegriff – Das Kunstlicht. Artificial Light (2016-2018)

Meditations-, Sound- und Kunstausstellungsprojekt auf Sizilien, jeweils im Juni
 

 
 
 
 
 

:: Lehre am IIT/ IDC Bombay, gefördert von DAAD und dem IIT Bombay (2017-2019)

 
2017: Pedestrian Republic. Realisierung: Romeo and Julia on the pavement -> Pedestrian Republic
2019: Das Bauhaus oder die Frage nach dem Bett – Indien -> Realisationen
 

 
Gegen Ende Lehrtätigkeit letztes Jahr in Indien wurde diese Aufnahme von mir gemacht und zwar direkt nach dem Besuch (29.11.2019) des Global Vipassanä Pagoda (nördlich von Mumbai) am nahe gelegenen Strand (Gorai Beach).
 

Langzeitaufnahme 25 Min., mit AE sitzend (Fotos: Marek Pozniak)
 
 
 
 
 

:: Medienpass

Symposium (in Planung)
 

 
Im Anhang des Buches Idiorrhytmie findet sich ein konkreter Vorschlag zur Umsetzung des Medienpasses. Das historische Vorbild für einen Medienpass ist der Ausweis über die abgeleistete Fahrten-Schwimmer-Prüfung. In der thematischen Vorbereitung (navigare necesse est) ist u.a. ein Symposium geplant.
 
 
 
 
 

:: Was braucht man wirklich?

Symposium (in Planung)
 
Reduzierung lebensnotwendiger Dinge:
a: Adressen – formale Identitäten
Hotel/Wohnung, Smartphone, Computer, wLan, Listen mit Namen
b: Netzwerk
Cafés, Bibliotheken, Mensen, Car Sharing, Foren im Internet
c: Sport-, Schlafmatte
Sportschuhe, Sportkleidung, Nachtzeug
d: Musikinstrument und Hörliste
Koffer, Bluetooth/Kopfhörer/Lautsprecher
d: Persönliche Sachen
Was in einem Koffer geht
 
 

Realisationen


:: Bauhaus und die Frage nach dem Bett

Studentische Abschlussarbeiten des zweiten Jahrgangs.
Entstanden sind diese Arbeiten während meiner Lehrtätigkeit (Okt.-Dez. 2019) am IIT/ IDC Bombay in Indien.


Zwei Beispiele der Studenten*/Anagha Aneesh, Drishti (von insges. 60 Studenten) am IIT/ IDC Bombay, 2019.



:: Die Rolle des Kurators – Kritik des Kunstsystems (1)
„Ein Spruch besagt, dass ein Plan eine Liste von Dingen ist,die nicht funktionieren werden.“

(1) Dieser Text hat eine lange Vorgeschichte; ursprünglich mündlich in Zusammenarbeit mit den Kunstwerken in Berlin (Renate Wagner) entwickelt, konnte er an verschiedenen Orten, unterschiedlichen Zuhörern bekannt machen. Der Vortrag greift einige Fragestellungen auf, die zum ersten Mal in Seminaren erörtert und ab 2013 in Vorträgen erprobt und seitdem ständig erweitert wurden:
– Vortrag: Die Kunst des Möglichen, 7. Jahrestagung des Fachverbands Kulturmanagement, 17.-19. Januar 2013, Potsdam.
– Am 03.03.2018 fand im NGMA (National Gallery of Modern Art) der Vortrag „Die Rolle des Kurators. Eine Kritik des Kunstsystems heute“ statt. Finanziert wurde der Vortrag, der anlässlich der Ausstellung „Nature Embedded. A Design Technology Experience“ (02.02.-04.03.2018) – kuratiert von Dr. Ajanta Sen, durch das Goethe-Institut/ Max Mueller Bhavan und dem IIT/IDC Bombay.
– Im Oktober entstand 2019 diese Textform des Vortrages.

Den gesamten Text (PDF) lesen Sie HIER.

links: Documenta 14, Kassel 2017, Tempel vor dem Fridericianum I rechts: Säule mit Büchern I Fotos von Arthur Engelbert


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:: Arthur Engelbert: Die Wahrnehmung der Katastrophe als Medienereignis,
basierend auf Forschungen dreier technisch-ökologischer Katastrophen mit einer umfangreichen Bilddatei

in: ders.: Bild und Politik.
Eine Langzeitstudie zu Wahrnehmungsumbrüchen der letzten dreieinhalb Jahrzehnte
Marburg: Tectum Verlag 2016, S.493-539.

* Vortrag im Ramen der Vortragsreihe des Graduiertenkollegs „Sichtbarkeit und Sichtbarmachung – hybride Formen des Wissens“ in Potsdam 2012.
* Workshop „Die kommende Katastrophe“ in Grimme (im Nordosten Brandenburgs) 2012.

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:: Zwölf Jahre „Digitale Galerie“ in der Gemäldegalerie Berlin, ein kunsthistorisch basiertes Gesamtsystem,
realisiert von der Gesellschaft für Medienproduktionen in Berlin (MIB GmbH), Geschäftsführer: Arthur Engelbert, 1998-2010.

Bis vor ca. vier Jahren lief die dreisprachige Animation in den Räumen der Gemäldegalerie, es kamen Besucher nur wegen dieser Form der Information und Auseinandersetzung: Sie war in ihrer Art assoziativen Logik wegbereitend, technologisch durch Einbeziehung der Klickaktivität der Museumsbesucher einzigartig und entsprach inhaltlich einem dreibändigen Werk der Kunstgeschichte. Insgesamt haben 30 Wissenschaftler, Techniker, Museumsfachleute und Designer ein Jahr lang an der Digitalen Galerie gearbeitet. Sie wurde gleichzeitig mit dem Umzug der Gemäldegalerie von Dahlem zum Kulturforum im Jahr 1998 eröffnet. Insgesamt stellt diese Animation ein Meilenstein in der Geschichte der Digitalisierung im musealen Kontext dar.

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:: Bildanalyse und Technologischer Standard – ein kritischer Rückblick auf Multimedia, Zeitenblicke 2 (2003), Nr. 1.
http://www.zeitenblicke.de/2003/01/engelbert

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:: Die Grenzen der Reflexion im Spiegel des Bildes, in: Phänomene der Derealisierung,
hg. von Susanne Scharnowski und Stephan Pomolka, Wien 1999.

Αnhand dieses Textes wurde eine Animation entwickelt, die hin und wieder auf Vorträgen oder im Einsatz der Vermittlung vorgestellt wurde. Eine Idee davon vermittelt der Aufsatz „Die Grenzen der Reflexion im Spiegel des Bildes“ in dem Buch „Politik und Bild. Eine Langzeitstudie zu Wahrnehmungsumbrüchen innerhalb der letzten dreieinhalb Jahrzehnte“, hg. von Arthur Engelbert, Marburg: Tectum Verlag 2016, S.295-308.

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:: Lumpensammler im Datenraum – ein virtuelles Museumsportrait, CD-ROM, konzipiert und realisiert von Arthur Engelbert u.a.,
hg. vom Medieninstitut am MD Berlin in Zusammenarbeit mit dem Werkbund-Archiv Berlin, Köln: Verlag der Buchhandlung Walther König 1993.

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:: updates. Visuelle Medienkompetenz – Würzburg: Königshausen & Neumann 2002.

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:: Kunst als Medium der Botschaft? – Gießen: Focus Verlag 1991. (Parabel; Bd.14)

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:: Diskussion des Kunstbetriebs heute – Ein Betriebsausflug mit Michael Fehr, Erich Franz, Veit Loers, Karlheinz Nowald,
Britta Schmitz und Arthur Engelbert, hg. von der Hochschule der Künste und von Arthur Engelbert, Materialien 3/89, Berlin 1989.


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:: Industrie im Bild – Bild der Industrie, in: tendenzen, Zeitschrift für engagierte Kunst, Industriekultur,
hg. von Arthur Engelbert, Heft Nr. 159, 28. Jg., Neuss: Damnitz Verlag 1987.


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:: Leonardo da Vinci : Joseph Beuys, Der Codex Leicester



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Arthur Engelbert: Zur Problematik des Traditionsbezuges der konstituierenden Faktoren des Mediums ZEICHNUNG
unveröffentlichtes Manuskript
März/ April 1982, 57 Seiten

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Projekte

 

Institut für angewandte Realitätsveränderung

Kognitive Kontingenzforschung I kuratorische Kontexterkundung eigenständiger Kulturen I Kritik narrativer Lebensformen
 

Pedestrian Republic

Insbesondere am Beispiel des digitalen Bürgersteigs, werden Fragen der Digitalisierung aufgeworfen.
 

Sonnenwende Ficarra (Sizilien)

 

Die Treppe

Eine kulturgeschichtliche und medienkritische Studie
 
 

Cultrans

cultrans I Cultural Transfers (1999-2019
)

Studienreihe cultrans – kulturelle Transfers, mit zahlreichen durch den DAAD geförderten projektorientierten Aufenthalten im Ausland.

Vita

 

 
 
Arthur Engelbert war von 1996 bis 2017 Professor für Medientheorie und Kunstwissenschaft an der FH Potsdam. 1998 habilitierte er im Fach „Medientheorie und Kunstwissenschaft“ bei Bazon Brock. Vor dem Studium arbeitete er sieben Jahre in einem Dortmunder Stahlwerk als Industrieelektroniker. 1985 promovierte er mit einer Studie über die Linie in der Zeichnung bei Gottfried Boehm und Max Imdahl, war anschließend Mitarbeiter für die Umnutzung des Völklinger Hochofenwerks am Staatlichen Konservatoramt in Saarbrücken und von 1987 bis 1992 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule der Künste in Berlin. Es folgten Lehraufträge (1992-98) zur Vermittlung zeitgenössischer bildender Kunst an verschiedenen Universitäten und Kunsthochschulen. Neben seiner Lehrtätigkeit hat Arthur Engelbert zehn Jahre lang ein Multimediaunternehmen (MIB) in Berlin geleitet, war viele Jahre im Vorstand des Werkbund-Archivs in Berlin und leitete von 2002 bis 2004 den Forschungskreis „Kritik der Bildmedien“.
 
1999 baute Arthur Engelbert das mit vielen, geförderten Studienreisen (Gibilmanna 1999, Kairo 2001, Johannesburg 2003, Mexico City 2005, Hongkong 2007, Jerusalem 2008, Mumbay 2009 u.a.) und interkulturellen Kooperationen verbundene interdisziplinäre Forschungsprojekt „cultrans“ auf, welches kulturelle Transfers zwischen Kulturen und Künsten untersucht. Schwerpunkt des interkulturellen Projektes „cultrans“ ist seit sieben Jahren Israel. Seit 2010 gehört er dem DFG-Graduiertenkolleg „Sichtbarkeit und Sichtbarmachung“ an der Uni Potsdam an. 2012 gründete er mit anderen das Institut für angewandte Realitätsveränderung (i-a-r). Seit 2013 entwickelt er das transkulturelle Projekt „Pedestrian Republic“. Im April 2017 geht Arthur Engelbert in den Ruhestand und gehört der Fachhochschule Potsdam weiterhin als forschendes Mitglied an. Über drei Jahre hinweg (2017-2019) entwickelte und betreute er das Geh-, Meditations- und Kunstausstellungsprojekt „Artificial Light“, jeweils im Juni auf Sizilien. Es folgten 2017 und 2019 Lehraufträge am IIT/IDC (Indian Institut of Technology/ Industrial Design Institut) Bombay (finanziert vom DAAD und IIT Bombay).
 
 

 
 

Themenfeld

 

Copyright: Arthur Engelbert/Detlef Günther, Berlin 2019
 
 
Die Frage nach dem Individuum und dem Möglichkeitskern ist zentral in den Studien von Arthur Engelbert. Ausgehend von der These, dass jedes Individuum in westlichen Gesellschaften gegenwärtig Passformen generiert, die dem allgemeinen Standard bzw. der Normierung entsprechen und somit systematisch die Möglichkeit einer individuelle Differenz ausgeblendet, um den Status der Verblendung und Schizophrenie bewusst konform einzublenden, sprich zu bejahen.
 
In der Tradition der künstlerischen Moderne eröffnete die ikonische Differenz in den bildenden Künsten eine Distanz zur Prägung dessen, was den Einzelnen ausmacht mit der Beobachtung, dass die Möglichkeit zu etwas besteht, indem etwas für das Individuum sichtbar wird, was dies zulässt bzw. ihm dies aufzeigt. Wenn die Freiheit des Individuums an die des Ästhetisch Möglichkeiten gekoppelt war, ist zu konstatieren, dass der Möglichkeitskern der ikonischen Differenz durch technisch-technologische sowie politisch-soziale Formen der Bestimmung des Einzelnen verdeckt wird.
 
In der vor ein paar Jahren begonnen Trilogie, die mit HELP! einsetzte und mit einer Studie über die Treppe als physikalisches und mentales Instrument ergänzt wurde, stehen die Überlegungen im Mittelpunkt, was aus dem skizzierten historischen Wendepunkt in der Bestimmung des Einzelnen folgt. Die Prämisse lautet, dass die Bestimmung des Individuums sowie des Anderen auf ein Konstrukt der Gruppe hin zu erweitern ist, für die der tradierte Möglichkeitskern der Kunst aufgegriffen und verlagert wird, sodass im Denkbaren, Vorstellbaren und Machbaren ein Unterscheidungsfeld eingeführt wird, welches eine Distanz von Individuum und Individuum * sowie Realität und Realität* zulassen soll. Ein solches Unterscheidungsfeld könnte etwas über die perfekte Passform Hinausgehendes sichtbar machen, auch wenn dies sich im nicht perfekten Aussetzen, Stottern oder Hinken manifestiert und somit nur indirekt eine Differenz zur perfekten Passform sichtbar macht. Dies ist das Thema des dritten Teil der Studie, welche zur Zeit in Arbeit ist.
 
Flankierend zu den Überlegungen nach den Konsequenzen hinsichtlich des Wendepunktes des Möglichkeitskerns gibt es seit fünfzehn Jahren interkulturelle Projekte, in denen Fragen nach der Differenz des Individuums unter den Bedingungen anderer Kulturen und Machtkonstellationen praktisch untersucht werden. Erkannt wurde anhand diskursorientierten Kooperationsprojekte, dass die scheinbare Vielfalt die Konfrontation mit der Einfalt des Tatsächlichen aushalten muss. Aus diesem Grund gibt es seit circa sieben Jahren eine Konzentration auf Kooperationen mit Partnern aus Israel, in denen Themenkomplexe gemeinschaftlich formuliert werden. Interkulturelle Projekte stellen sozusagen Umzugsarbeiten am Projekt des Möglichkeitskerns dar, in denen verdeckte Differenzen nicht nur sichtbar, sondern bezogen auf den eigenen Standort der Beobachtung überhaupt erst einsichtig werden.
 
 

Betreuung von Promotionen (Auswahl)

 
:: Felix Urban: Delay. Diabolisches Spiel mit Zeitmaschinen. Technik-Musikproduktion-Rezeption, Uni Potsdam 2018
 
:: Kay Schönherr: Die Filme Terrence Malicks und ihr konzeptueller Weltbezug vor dem Hintergrund der amerikanischen Kunst- und Kulturgeschichte, Uni Potsdam, voraussichtlicher Abschluss 2019
 
:: Manja Herlt: …von mir aus… Bewegter Leib – Flüchtiger Raum. Studie über den architektonischen Bewegungsraum, Diss, Uni Cottbus 2009.
 
 
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Vita als PDF

 

Kontakt

Arthur Engelbert lebt und arbeitet in Berlin.
E-Mail Arthur Engelbert